IV. Betrachtungen eines Galeriebesuchers
1. „Betrachtungen“
wozu?
2. Bildwahrnehmung im Allgemeinen
3. Wahrnehmung als Zugang
a. Die klassische Bildbetrachtung
b. Denkvoraussetzungen der Bildbetrachtung
4. Bild oder Bilder und wenn ja, welche?
5. Die Eigenheit digitaler Bilder und ihrer Betrachtung
a. Foto und Wirklichkeit
b. Gekelers inneres Auge
6. Die phänomenologische Betrachtung des „nursichtbaren“
Bildes
7. Der „explizite“ Betrachter:
Neue
kulturwissenschaftliche Ansätze der Bildbetrachtung
8. Schlussbemerkungen: Was tun?
a. Foto und Wirklichkeit
Weil Gekelers Bilder zu der neuen Art von Bildern gehören, die mit der
Digitalisierung und Gestaltung am Computer in die Welt der Kunst
gekommen sind, verwenden sie Wirklichkeit von vornherein nicht mehr als
Vorlage oder Schablone für die Bildgestaltung, sondern als beliebig
gestaltbaren Rohstoff zur weiteren Verarbeitung mit anderen Zielen. Es
kann folgerichtig nicht mehr darum gehen, mittels wissenschaftlich
voraussetzungsvoller Interpretationsbemühungen diese Wirklichkeit wieder
rekonstruieren oder erschließen zu wollen. Wie aber dann?
Schon die digitalen Fotos, auf denen die hier vorgestellten Bilder
beruhen, sind Artefakte, die nicht die Wirklichkeit im Sinne eines
Abbilds zeigen, auch wenn sie dem Betrachter Gegenstände vor Augen
halten, die durch die Alltagswahrnehmung vertraut sind.[1]
Denn der Realitätsgehalt von Fotos ist seit langem mehr als zweifelhaft
und dieser Schwund an Realitätsgehalt wird gesteigert, wenn sie, wie
heute weit überwiegend, nur noch als digitale Phänomene in der Welt sind
und daher nahezu beliebig verändert werden können.
„Die Wirklichkeit ist nicht vor der Kamera, sondern dahinter.“ Diese
stehende Redewendung unter Fotografen reflektiert die bekannte Tatsache,
dass jedes Foto zunächst einmal nur die Sichtweise des Fotografen
reproduziert und lockert die naive Gleichsetzung von Foto und
Wirklichkeit. Im Fall reiner Fotokunst tritt die Sichtweise des
Fotografen sogar derart in den Vordergrund, dass man gelegentlich die
Wirklichkeit, auf die die Kamera gerichtet war, nicht mehr erkennt.
Fotos können auch mehr an Wirklichkeit erfassen als das menschliche
Auge, z.B. Objekte oder Vorgänge, die durch die Geschwindigkeit ihrer
Bewegung dem menschlichen Auge entzogen sind (fallende Wassertropfen,
Spur landender Enten im Wasser usw.). Die fotografierten Gegenstände
können so klein sein, dass sie nur mittels Zoom dem Auge zugänglich
werden. Ähnlich ist es, wenn dem Betrachter erst auf Fotos Elemente der
Wirklichkeit erkennbar werden, die er z.B. aus Unachtsamkeit nicht
wahrgenommen hat: z.B. Lichtreflexe, die ihm nur bei ruhiger Betrachtung
auf dem Foto ins Auge springen oder der Faden eines Spinnengewebes, der
ein Blatt in der Luft schwebend hält. Gekeler selbst nimmt
für seine Ausgangsfotos gar nicht in Anspruch, Wirklichkeit damit
erfassen zu wollen. Seine Fotos zeigen eine „gesuchte“ Wirklichkeit,
eine, die er als geeignet einschätzt, um später am Computer in ein Bild
„transformiert“ zu werden. Es ist, wie er selbst sagt, sein „inneres
Auge“, das seine Wahrnehmung der Umwelt leitet und ihn die Kamera auf
einen Ausschnitt der vor ihm liegenden Wirklichkeit richten lässt.[2]
Die von
Gekeler bearbeiteten Bilder sind indes, wenn man genauer nachdenkt,
nicht Wiedergaben seines visuellen Erlebens. Da er mit digitalen Kameras
arbeitet, sind sie Wiedergaben der in ihnen arbeitenden Algorithmen,
also der in diesen Algorithmen steckenden Wirklichkeitsannahmen, in
Wahrheit also Unterstellungen, wie Wirklichkeit fotografisch
wiederzugeben sei.[3]
Gekelers visuelles Erleben ist dafür allenfalls Auslöser. Auch in diesem
Umstand zeigt sich das lockere Verhältnis von Bild und Wirklichkeit. Eine konkretere Idee,
was aus seiner Fotografie später als Bild hervorgehen soll, hat er aber
nicht. Es ist nur das gestalterische Potential eines Objekts, das ihn
reizt. Er sieht z.B. einen umgestürzten Baum im Wald[4],
fotografiert ihn aber nicht als „Baum“, sondern nur die auf dem Stamm
erkennbaren Kerben, deren Schatten seine Aufmerksamkeit erregen. Es sind
Formen, Licht, Farben, die ihn anziehen, nicht das Thema toter Baum im
Wald oder was immer sonst ein Baum an Assoziationen in einem Betrachter
auslösen mag. Seine Fotos sind darum keine Sammelbehälter der Erinnerung
an Wirklichkeit, sondern Sammelbehälter gestalterischer Elemente,
Vorgriffe auf eine Zukunft, in der sie am Computer zu Bildern ausreifen
sollen. Die aufgrund des
Auswahlvorgangs ohnehin kaum mehr fassbare Wirklichkeit in den
Ausgangsfotos verschwindet in ihrer digitalen Existenzweise schließlich
restlos.
Digitalisierte Fotos sind, anders als ihre Vorgänger, die analogen Fotos
und vor ihnen die gemalten Bilder, „referenzlos“, wie es in der
einschlägigen medienwissenschaftlichen Diskussion heißt, verweisen also
auf keinerlei Realität außerhalb ihrer selbst, weil ihnen wegen ihrer
mühelosen Verformbarkeit (und Fälschbarkeit) kein Bezug zur Wirklichkeit
mehr zugesprochen werden kann.[5]
Konsequent zerstört Gekeler bei seinen Arbeiten an den Fotos die von der
Kamera im Bild noch immer erzeugte Illusion der
Wirklichkeitsdarstellung, indem er diese verzerrt, überblendet,
retuschiert, in seinen eigenen Worten: „transformiert“. Er entwickelt
daraus ein Phänomen, das zunächst auf dem Bildschirm sichtbar wird, aber
wegen der in jeder Sekunde ungewissen Existenz, die ein einziger Klick
in Bruchteilen von Sekunden ganz oder teilweise umgestalten oder sogar
verschwinden lassen kann, nicht mehr die Aufforderung enthält, darin das
Ausgangsfoto oder gar die vom Ausgangsfoto scheinhaft vorgestellte
Wirklichkeit zu erkennen. Wenn Besucher der Ausstellungen Gekelers
gelegentlich dennoch nach den Ausgangsfotos fragen, dokumentieren sie
damit ihr Festhalten an der überholten Abbildtheorie. Um die darin
steckende Vermutung der Fragesteller, die Ausgangsbilder zeigten die
Wirklichkeit, zu entkräften, sind einige von ihnen in in der Galerie
(Kapitel II) den Endbildern an die Seite gestellt. Was es bedeutet, ein
digitales Foto als Ausgangspunkt für die künstlerische Entwicklung eines
Bildes zu verwenden, hat in aller Schärfe Beat Wyss durch eine
detaillierte Gegenüberstellung von Eigenheiten der analogen und
digitalen Fotos herausgearbeitet[6].
Digitale Fotos bestehen aus Elementen, die dem menschlichen Auge nicht
zugänglich sind. Sie beruhen, wie bereits erwähnt, auf Zahlen (0 oder
1), dem sog. Binärcode, die für elektromagnetische Zustände (ein/aus)
eines Computers stehen und, in bestimmter Art angeordnet, geeignet sind,
Operationen auszulösen. Dazu gehört u.a., farbige Punkte (Pixel) auf
einem Darstellungsmedium wie z.B. einem Bildschirm leuchten zu lassen.
Pixel sind winzig kleine Quadrate mit den drei Grundfarben (Rot, Grün
und Blau) oder deren Mischungen.[7]
Sie erzeugen in ihrer Gesamtheit dann Digitalfotos. Je mehr Pixel für
ein Bild bestimmter Größe verwendet werden, desto höher ist die sog.
Auflösung. Im Unterschied zu einem auf Leinwand gemalten Bild oder einem
Analogfoto, das sich ebenfalls aus durch Pigmente erzeugten punktuellen
Informationen über Farb- und Helligkeitswert zusammensetzt, ist das
digitale Pixel nicht auf einen bestimmten Helligkeits- oder Farbwert
festgelegt, sondern kann in Bruchteilen von Sekunden durch Eingaben am
Computer variiert werden. Es ist vollkommen körperlos. Medium und
Information sind voneinander getrennt.[8]
Das ist der Grund, warum das digitale Bild beliebig oft kopierbar und
über beliebige Distanzen transferfähig ist. Digitalfotos sind
also Ergebnis eines Algorithmus aus lauter Zahlen oder elektronischen
Zuständen, der einen in der Kamera steckenden Computer steuert, die vor
der Kamera liegende Wirklichkeit in Zahlen für Messwerte umwandelt,
nämlich digitalisiert.[9]
Nur wenn man Fotos am Computer extrem vergrößert, tauchen die Pixel auf
dem Bildschirm für das menschliche Auge fassbar auf und zeigen Brösel
einer zwischen den Fingern zerriebenen Wirklichkeit. Es sind völlig
irreale „fensterlose Monaden“[10].
Harald Klinke hat denselben Sachverhalt noch
griffiger geschildert. Er sei deshalb hier ausführlich zitiert.
„Untersucht
man das ‚Bild‘ im engeren Sinne, das mithilfe eines Mediums Sichtbare,
das auf etwas Abgebildetes referenziert, so stellt sich die Frage, was
das Medium des digitalen Bildes ist. Das Display ist es sicher nicht,
jedenfalls nicht alleine. Bei der Digitalkamera ist der Speicherchip ein
wichtiges Element und am Computer liegt die dargestellte Datei auf der
Festplatte. Denkt man an Internetanwendungen, wird deutlich, dass die
Darstellungseinheit und die Datei sich nicht einmal an einem Ort
befinden müssen, sondern die Datei auf einem entfernten Server liegen
und über das Netz herangeholt werden kann. Streng genommen wandelt der
CCD-Chip lokale Helligkeitswerte der drei Farben (Rot, Grün und Blau)
über einen Analog/Digital-Wandler in Zahlen um, die mithilfe eines
Prozessors komprimiert in eine Datei (z.B. im Jpeg-Format) auf dem
Datenträger geschrieben werden und dort letztlich als An/Aus-Zustände,
wenn man will als Nullen und Einsen, gespeichert vorliegen. In der
Darstellung wird dieser Datensatz gelesen, dekomprimiert und als
Helligkeitswerte der drei Grundfarben auf dem Display ausgegeben. Eine
Veränderung durch die sogenannte Bildbearbeitung findet nun
selbstverständlich nur mittelbar am Display statt (das Graphical User
Interface ist die Schnittstelle zwischen User und den Daten, zwischen
Mensch und Maschine.) Tatsächlich wird jedoch die Datenbasis per
Rechenprozess verändert. Beispielsweise entspricht ein Aufhellen des
Bildes der Addition eines Wertes zu dem RGB-Wert der Pixelmatrix, sein
Abdunkeln der Subtraktion und die Kontrastverstärkung der Streckung des
Histogramms (statischer Verlauf der Helligkeitswert eines Bildes). Die
Bildgenerierung ist schließlich ein Errechnen der Zahlenwerte der
einzelnen Bildpunkte. Mit anderen Worten, der Computer kennt kein Bild,
er kennt nur Zahlen. Er ‚sieht“ nicht, er rechnet nur.“[11] Weitere Einzelheiten dieses Vergleichs von
analogen und digitalen Bildern sollen hier nicht wiederholt werden.
Wichtig ist das Ergebnis: Das digitale Bild löst sich im Unterschied zum
analogen Bild vollständig von der Wirklichkeit.
„Das moderne Bild,
wie es in der Fotografie sein Ideal technischer Selbsterzeugung
erreicht, versteht sich als >Konzeption<, als >Empfängnis< der wahren
Spur des Wirklichen. Das digitale Bild bricht mit dieser Auffassung.
Nicht Konzeption, sondern Konstruktion von Wirklichkeit ist ihr Ziel…“.[12]
Auch wenn manche der in der „Galerie“ (Kapitel II) gezeigten Bilder
scheinbar noch auf Wirklichkeiten außerhalb des Bildes verweisen, wie
die Bilder mit Bäumen[13],
oder wenn Gekeler den Bildern Titel- oder Themenangaben hinzufügt,
stehen diese nicht für reale Bäume, sondern sind lediglich zu verstehen
als Formen und Farben, denen wegen ihrer fehlenden physikalischen
Materialität das Schicksal aller anderen Formen und Farben in den
Bildern droht: ein
Mausklick und sie verwandeln sich in ganz andere Formen oder Farben.[14]
Sie sind also allenfalls noch Zwischenstadien in einem künstlerischen
Gestaltungsprozess, nicht mehr. Und selbst die am Ende eines
Entwicklungsprozesses stehenden Bilder sind vor weiteren Veränderungen
durch wenige Mausklicks nicht gefeit.
Der Philosoph Wiesing, auf dessen Sicht von piktoralen Kunstwerken ich
unten gleich noch genauer eingehen werde, sieht das als charakteristisch
für am Computer erzeugte Kunst:
„Alles das, was man in der Phantasie mit einem Gegenstand machen kann,
kann man im digitalen Bild auch mit einem dargestellten Gegenstand
machen. Man kann Sichtbares verändern, ohne daß man sichtbare
Gegenstände verändert, weil das im Bild Sichtbare eben ausschließlich
etwas Nursichtbares ist.
Der Bildcomputer ist daher weniger eine Symbolverarbeitungsmaschine, als
vielmehr eine Sichtbarkeitsverarbeitungsmaschine. Diese Maschine erlaubt
nicht nur, sichtbare Phantasieprodukte zu zeigen, sondern auch ein
Phantasieren im Sichtbaren selbst. Die Sichtbarkeit ist zu einem
Werkstoff geworden, mit dem man konstruieren und spielen kann, wie
insbesondere Videospiele vorführen. Das Bild erfüllt dann keine
semiotische Aufgabe, sondern den Zweck, die Sichtbarkeit als eine neue
stofflose Modelliermasse zu präsentieren. Dieser Vorgang hat mit Zeichen
so wenig zu tun, wie das Modellieren eines Gegenstands aus Ton.“[15]
Damit zeigt sich die prinzipielle Unabgeschlossenheit jedes digitalen
Bildes. Seine Existenz hängt einzig von dem Entschluss des Künstlers ab,
dass er nicht weiter daran arbeiten will, aus welchen Gründen auch
immer.
Diese Gründe sind nach Gekelers Angaben bei ihm schwer zu fassen. Sie
hängen zwar irgendwie mit einem inneren Bild oder einer Bildidee
zusammen. Aber diese dirigiert nach seinen Angaben nicht schon die
Entstehung des Fotos und die weitere Arbeit am Computer. In diesen
Phasen ist es eher die Lust am Spiel und an den Transformationen von
Formen und Farben, die eine Rolle spielen. Erst am Ende der Arbeit, sagt
er, erkenne er dann die Bildidee.[16]
Gekeler weist daher die Vorstellung zurück, es gehe ihm bei der Arbeit
an den Bildern um das Einfangen von Wirklichkeiten im Sinne der eingangs
skizzierten Bildbetrachtungstheorie von Panofsky. |
[1]
Mit dieser Behauptung spiele ich nicht auf
die philosophischen Diskussionen an, ob wir Wirklichkeit überhaupt
erkennen können und welches Verhältnis wir Menschen dazu haben. Es geht
mir vielmehr um die Frage, wie wir die Elemente, aus denen sich die von
Gekeler so genannten Endbilder zusammensetzen, verstehen können, wenn
wir sie nicht gemäß unserer alltäglichen Vorstellung von Wirklichkeit
und Wahrnehmung mit „Wirklichkeit“ oder „Realität“ verbinden. Welche
Haltung kann man als Betrachter ihnen gegenüber einnehmen? Dazu aus der
Sicht des Künstlers eingehend das Kapitel III.
[2]
Die von Gekeler bearbeiteten Bilder sind,
wenn man genauer nachdenkt, nicht Wiedergaben seines visuellen Erlebens,
sondern der Kamera und der in ihr arbeitenden Algorithmen, also der in
diesen Algorithmen steckenden Wirklichkeitsannahmen, also in Wahrheit
Unterstellungen; vgl. dazu Trevor Paglen, Wovon träumen Algorithmen?,
a.a.O. Gekelers visuelles Erleben ist dafür allenfalls Auslöser. Auch in
diesem Umstand zeigt sich das lockere Verhältnis von Bild und
Wirklichkeit.
[3] Vgl.
dazu Trevor Paglen, Wovon träumen Algorithmen?, a.a.O.
[4] Dazu
die Schilderung von Gekeler hier S.81
[5]
Wolfgang Hagen, a.a.O., S.269 meint, der Verlust an Beweiskraft von
Fotos für die darin dargestellte Wirklichkeit dürfe nicht vorrangig der
jeweiligen Technik angelastet werden, sondern beruhe auf
sozio-kulturellen Faktoren. Das ist sicher zutreffend, kann aber den
gesteigerten Vertrauensverlust hinsichtlich ihres Wirklichkeitsgehalts
(im Sinne eines Abbilds) bei digitalen Fotos, der gerade auf ihrer
technischen Eigenart der Mühelosigkeit von Änderungen beruht, nicht
ausräumen. Richtig ist die Bemerkung von Stefan Meier, a.a.O., S.141f,
die direkte Verbindung des Fotos mit dem fotografischen Objekt werde bei
digitalen Aufnahmeverfahren abgetrennt. Es würden nur noch digitale
Datenpunkte produziert, die unabhängig vom fotografierten Objekt frei
gestaltbar und bearbeitbar sind. Lunenfeld, a.a.O., S.165 spricht von
der „visuellen Alchemie des Zeichenprogrammes“…, das dem Benutzer eine
Reihe von Werkzeugen anbietet, mit denen er jede Eigenschaft eines
Pixels zu modifizieren vermag.“
[6] Wyss
In Günzel/Mersch, a.a.O. (Bild), S.7ff. Eingehend zum technischen Ablauf
bei der Herstellung eines digitalen Fotos auch Hagen, a.a.O., S.270f.
Zum verlorenen Vertrauen in den Realitätsgehalt digitaler Bilder siehe
auch Manfred Faßler, a.a.O.
[7] Mit 24
Bit lassen sich 16.777.200 verschiedene RGB-Mischungen – Farben –
darstellen.
[8]
Klinke, a.a.O., S.23
[9] Zu den
technischen Details siehe u.a. Wissen.de (ohne Verf.), Digitale Bilder -
Pixel und Co, a.a.O. und Elmar Baumann, Tutorial, a.a.O.
[10] So
Beat Wyss in Günzel/Mersch, a.a.O. (Bild), S.9. Interessant ist, dass
Wyss hier einen Begriff verwendet, der in der Geschichte der Philosophie
seit den Pythagoreern für
die Suche nach einem Urelement verwendet wurde und viele Ausformungen
erfahren hat. Leibniz hat die Monade zu einem Grundbegriff seiner
Philosophie (vgl. Stichwort Monade in Wikipedia) gemacht. Danach ist die
Monade metaphysisch, also keine Materie, und dennoch fähig, Materie
wahrzunehmen (zu perzipieren). Es wäre reizvoll danach zu fragen, ob das
Verhältnis zwischen der (philosophischen) Monade und materieller Welt
genaueren Aufschluss über das Verhältnis von digitalen Zeichen und
materieller Wirklichkeit geben kann. Allein, das geht zu weit über den
Rahmen der vorliegenden Darstellung hinaus.
[11]
Klinke, a.a.O., S.19f. Auch wenn der Computer nicht „sieht“, die auf ihm
laufenden Algorithmen „perzipieren“ aber Wirklichkeit im Sinne von
Leibniz; dazu vorige Fußnote.
[12] Beat
Wyss in Günzel/Mersch, a.a.O., S.9 r. Spalte
[13]
Umfassend dokumentiert in Multiplikationen, a.a.O., Abteilung „Holz und
Bäume“
[14] Zur
leichten Änderbarkeit des entmaterialisierten digitalen Bildes und den
damit einhergehenden Folgen für eine Bildbetrachtungstheorie eingehend
Wiesing, a.a.O. (Die Sichtbarkeit), S.174ff und ders., a.a.O.,(Sind
Bilder Zeichen?), S.100f
[15] So
Wiesing, a.a.O. (Sind Bilder Zeichen?), S.101
[16]
Soweit Gekeler in dieser Bildidee auch den potentiellen Rezipienten
seiner Bilder in Erwägung zieht, wie weiter unten (Abschnitt 6)
eingehend dargestellt, ist man versucht, diesen als „impliziten“
Betrachter zu bezeichnen, würde damit aber einen in der sogenannten
Rezeptionsästhetik verwendeten Begriff (dazu Penzel, a.a.O.) verwenden,
der aber über die Intentionen des Künstlers im Blick auf die Rezeption
seines Bildes hinausgeht und vor allem auf die Ermittlung der objektiven
die Bildbetrachtung bestimmenden Eigenschaften zielt.